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Nur maximal ein Fünftel aller Menschen in Deutschland, die Maschinen entwickeln, technische Innovationen vorantreiben, optimieren oder reparieren, sind weiblich. Der Anteil von Frauen in technischen Berufen liegt derzeit bei etwa 20 Prozent (1). Vergleichbar niedrig ist auch die Zahl der Journalistinnen, die sich technischen Themen verschrieben haben. Technik und auch der Technikjournalismus sind hierzulande immer noch Männerdomänen.
In den Atmosphärenwissenschaften spielt die Strahlungsbilanz der Erde eine wichtige Rolle für unser Verständnis des Klimasystems. Hier liefern ausgereifte Satellitenprodukte dekadische Klimazeitreihen mit einer so hohen Genauigkeit, dass z.B. Änderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel detektiert werden können. Dies gilt insbesondere auch für die solaren Strahlungsflüsse an der Erdoberfläche. Beim Vergleich dieser Satellitenprodukte mit instantanen Beobachtungen der Strahlung am Erdboden sind jedoch oft erhebliche Abweichungen feststellbar, die hauptsächlich durch kleinskalige Variabilität in der räumlichen Struktur von Wolken und ihrer Strahlungswirkung verursacht werden. Hier ist auch zu bedenken, dass Bodenbeobachtungen fast einer Punktmessung entsprechen, während Satellitenpixel eine Fläche in der Größenordnung von Quadratkilometern abtasten.
Zur Förderung einer freien und offenen Wissenschaft fördert und unterstützt die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg den ungehinderten Zugang zu wissenschaftlicher Arbeit. Um die wissenschaftlichen Ergebnisse der Forschenden an der H-BRS einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wird die Möglichkeit gefördert, wissenschaftliche Arbeiten Open Access zu publizieren. Dadurch lassen sich diese ohne Zugriffsbeschränkungen nutzen und sind international sichtbar.
Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) übernimmt eine wichtige Funktion in Sachen Bevölkerungsgesundheit und wird häufig, neben ambulanter und stationärer Versorgung, als ‚dritte Säule‘ im deutschen Gesundheitswesen beschrieben. Diese sprachlich gleichwertige Positionierung spiegelt sich allerdings in der Realität nicht wider, im Vergleich ist seine Stellung eher schwach. In der Frage, welche Ursachen hierfür vorliegen, könnte eine Hypothese lauten, dass ein diffuses Aufgabenprofil einen negativen Einfluss auf seine Stellung ausübt. Um diesen möglichen Einfluss näher zu untersuchen, lautet die Forschungsfrage: „Wie lässt sich die Stellung des ÖGD innerhalb des deutschen Gesundheitswesens anhand seines Aufgabenprofils aus kontingenztheoretischer Perspektive erklären?“.
Zu deren Beantwortung wird zunächst die Ausgestaltung der aktuellen Aufgabenprofile erhoben und verglichen. Anschließend untersucht die Arbeit mit Hilfe der organisationssoziologischen Kontingenztheorie, welche situativen Einflussfaktoren sich möglicherweise auf Aufgabenprofil und damit auch die Stellung des ÖGD ausgewirkt haben. Im Ergebnis zeigt sich, dass Veränderungen in den Aufgaben teilweise recht deutlich in Verbindung gebracht werden können mit Veränderungen der Organisationssituation, auch lässt sich ein Zusammenhang zwischen Aufgabenprofil und Stellung vermuten. Soll dem ÖGD in Zukunft wieder eine stärkere Bedeutung zukommen, so ist es neben einer gewissen Vereinheitlichung der Aufgabenprofile von großer Bedeutung, ihm wieder exklusive Aufgaben zuzusprechen. Diese könnten insbesondere in den Bereichen Planung, Koordination und Steuerung, Datengewinnung und aufbereitung oder darin liegen, sich wieder verstärkt auf Bevölkerungsgruppen zu fokussieren, welche nicht durch andere Bereiche abgedeckt werden. Hierfür müssen die nötigen Ressourcen zur Verfügung stehen: Neben den bereits beschlossenen Unterstützungsleistungen gilt es insbesondere in Bezug auf die personelle Ausstattung, den ÖGD langfristig attraktiv zu gestalten. Dazu kann eine aufgewertete Stellung sowie eine verbesserte Situation in den einzelnen Behörden einen großen Teil beitragen.
Damit nachhaltiger Konsum möglich ist, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher die Nachhaltigkeit von Produkten angemessen einschätzen können. Ausgehend von der Annahme, dass Greenwashing-Slogans solche Einschätzungen möglicherweise behindern, untersucht dieses zweiteilige quantitative Online-Experiment Schlussfolgerungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern, die statische Werbeanzeigen betrachteten. Dabei wurden konkrete, d.h. quantifizierte Umweltaussagen mit vagen Botschaften (Greenwashing-Kondition) bezüglich eines fiktiven TV-Produktes bzw. TV-Herstellers verglichen. Ein Drittel der jungen und gebildeten Stichprobe (N = 163) zog nach Ansicht einer Produktanzeige, die den geringen Stromverbrauch des „Omro UHD-Fernsehers“ bewarb, den Schluss, dass weitere, in der Werbung nicht beobachtbare Umweltmerkmale eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich sind. Unternehmensanzeigen zur Energieeffizienz der Produktion von „Nextvision“ entlockten diese Schlussfolgerung sogar 73 Prozent der Probanden. Vage und konkrete Behauptungen unterschieden sich hinsichtlich dieser sog. Halo-Effekte kaum. Dazu berechnete Indizes korrelierten signifikant positiv mit der eingeschätzten Produktqualität, was für die Wirksamkeit eines Gesamteindruckes (General Impression Halos) spricht. Dies galt insbesondere für vage Botschaften. Sie eignen sich daher besonders für Werbetreibende, weil Anzeigen in der Regel nur für kurze Zeit Aufmerksamkeit erhalten. Verbraucherinnen und Verbrauchern kann auf Basis der Ergebnisse geraten werden, stärker auf die theoretische Überprüfbarkeit von Werbeslogans zu achten.
An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg fand am Donnerstag, den 23.9.21 das erste Verbraucherforum für Verbraucherinformatik statt. Im Rahmen der Online-Tagesveranstaltung diskutierten mehr als 30 Teilnehmer:innen über Themen und Ideen rund um den Bereich Verbraucherdatenschutz. Dabei kamen sowohl Beiträge aus der Informatik, den Verbraucher- und Sozialwissenschaften sowie auch der regulatorischen Perspektive zur Sprache. Der folgende Beitrag stellt den Hintergrund der Veranstaltung dar und berichtet über Inhalte der Vorträge sowie Anknüpfungspunkte für die weitere Konstituierung der Verbraucherinformatik. Veranstalter waren das Institut für Verbraucherinformatik an der H-BRS in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl IT-Sicherheit der Universität Siegen sowie dem Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW der Verbraucherzentrale NRW e. V. mit Förderung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz.
An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg fand am Donnerstag, den 23.9.21 das erste Verbraucherforum für Verbraucherinformatik statt. Im Rahmen der Online-Tagesveranstaltung diskutierten mehr als 30 Teilnehmer:innen über Themen und Ideen rund um den Bereich Verbraucherdatenschutz. Dabei kamen sowohl Beiträge aus der Informatik, den Verbraucher- und Sozialwissenschaften sowie auch der regulatorischen Perspektive zur Sprache. Der folgende Beitrag stellt den Hintergrund der Veranstaltung dar und berichtet über Inhalte der Vorträge sowie Anknüpfungspunkte für die weitere Konstituierung der Verbraucherinformatik. Veranstalter waren das Institut für Verbraucherinformatik an der H-BRS in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl IT-Sicherheit der Universität Siegen sowie dem Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW der Verbraucherzentrale NRW e. V. mit Förderung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz.
Die Blockchain-Technologie ist einer der großen Innovationstreiber der letzten Jahre. Mit einer zugrundeliegenden Blockchain-Technologie ist auch der Betrieb von verteilten Anwendungen, sogenannter Decentralized Applications (DApps), bereits technisch umsetzbar. Dieser Beitrag verfolgt das Ziel, Gestaltungsmöglichkeiten der digitalen Verbraucherteilhabe an Blockchain-Anwendungen zu untersuchen. Hierzu enthält der Beitrag eine Einführung in die digitale Verbraucherteilhabe und die technischen Grundlagen und Eigenschaften der Blockchain-Technologie, einschließlich darauf basierender DApps. Abschließend werden technische, ethisch-organisatorische, rechtliche und sonstige Anforderungsbereiche für die Umsetzung von digitaler Verbraucherteilhabe in Blockchain-Anwendungen adressiert.
Hinreichende Datensouveränität gestaltet sich für Verbraucher:innen in der Praxis als äußerst schwierig. Die Europäische Datenschutzgrundverordnung garantiert umfassende Betroffenenrechte, die von verwantwortlichen Stellen durch technisch-organisatorische Maßnahmen umzusetzen sind. Traditionelle Vorgehensweisen wie die Bereitstellung länglicher Datenschutzerklärungen oder der ohne weitere Hilfestellungen angebotene Download von personenbezogenen Rohdaten werden dem Anspruch der informationellen Selbstbestimmung nicht gerecht. Die im Folgenden aufgezeigten neuen technischen Ansätze insbesondere KI-basierter Transparenz- und Auskunftsmodalitäten zeigen die Praktikabilität wirksamer und vielseitiger Mechanismen. Hierzu werden die relevanten Transparenzangaben teilautomatisiert extrahiert, maschinenlesbar repräsentiert und anschließend über diverse Kanäle wie virtuelle Assistenten oder die Anreicherung von Suchergebnissen ausgespielt. Ergänzt werden außerdem automatisierte und leicht zugängliche Methoden für Auskunftsersuchen und deren Aufbereitung nach Art. 15 DSGVO. Abschließend werden konkrete Regulierungsimplikationen diskutiert.
Künstliche Intelligenz im autonomen Fahrzeug verarbeitet enorme Mengen an Daten. Beim Betrieb eines solchen Fahrzeugs basiert jede Bewegung auf einer datenbasierten, automatisierten und adaptiven Entscheidungsfindung. Aber auch, um Regeln zur Erkennung und Entscheidung in komplexen Situationen wie den hochindividuellen Verkehrsszenarien entwickeln zu können (KI-Training), sind bereits beachtliche Datenmengen von Fahrzeugen im Realverkehr erforderlich – zum Beispiel Videosequenzen aus Kamerafahrten. Für das Training Künstlicher Intelligenz ist es aus Sicht der Fahrzeugentwicklung attraktiv, auf den Datenschatz zuzugreifen, den die Gesamtheit der Fahrzeuge im realen Anwendungskontext erzeugen kann. Als Nutzer:innen und Insassen sind Verbraucher:innen so Teil einer groß angelegten Testdatenerhebung durch Fahrzeughersteller und Anbieter. Das wirft Datenschutzfragen auf. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es herauszuarbeiten, inwiefern sich hierdurch Implikationen für die Rechte und Freiheiten von Verbraucher:innen ergeben und welche Mechanismen das geltende Recht sowie aktuelle legislative Entwicklungen bereithalten, den „Datenhunger“ der KI mit den Interessen an Datensouveränität und informationeller Selbstbestimmung in Einklang und Ausgleich zu bringen. Im Fokus steht dabei insbesondere, wie Anforderungen schon im Produktdesign „mitgedacht“ werden und damit für Verbraucher:innen rechts- und vertrauensfördernd wirken können.
Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung sind Bestandteile aktueller Leitbilder einer Digitalen Bildung in der Schule. Im Kontext der Schulschließungen und der vorrangigen Nutzung digitaler Medien zeigte sich jedoch, dass Datenschutz weder als Thema noch als Gestaltungsprinzip digitaler Lernumgebungen in der bildungsadministrativen und pädagogisch-praktischen Schulwirklichkeit systematisch verankert ist. Die Diskrepanz zwischen aktuellen Leitbildern einer digitalen Bildung und der sichtbar problematischen Praxis des digitalen Notfalldistanzunterrichts markiert den Ausgangspunkt des Beitrages, der sich der übergeordneten Frage widmet, welche Herausforderungen sich bei der Realisierung von Datenschutz in der Schul- und Unterrichtswirklichkeit in einer digital geprägten Welt stellen. Im Sinne einer Problemfeldanalyse werden prototypische Handlungsprobleme der Schule herausgearbeitet. Fokussiert betrachtet werden exemplarische Herausforderungen und Anforderungen an Technologien und Akteur:innen der inneren und äußeren Schulentwicklung auf den Ebenen der Unterrichtsentwicklung, der Personalentwicklung, der Technologieentwicklung und der Organisationsentwicklung.
Sprachassistenten wie Alexa oder Google Assistant sind aus dem Alltag vieler VerbraucherInnen nicht mehr wegzudenken. Sie überzeugen insbesondere durch die sprachbasierte und somit freihändige Steuerung und mitunter auch den unterhaltsamen Charakter. Als häuslicher Lebensmittelpunkt sind die häufigsten Aufstellungsorte das Wohnzimmer und die Küche, da sich Haushaltsmitglieder dort die meiste Zeit aufhalten und das alltägliche Leben abspielt. Dies bedeutet allerdings ebenso, dass an diesen Orten potenziell viele Daten erfasst und gesammelt werden können, die nicht für den Sprachassistenten bestimmt sind. Demzufolge ist nicht auszuschließen, dass der Sprachassistent – wenn auch versehentlich – durch Gespräche oder Geräusche aktiviert wird und Aufnahmen speichert, selbst wenn eine Aktivierung unbewusst von Anwesenden bzw. von anderen Geräten (z. B. Fernseher) erfolgt oder aus anderen Räumen kommt. Im Rahmen eines Forschungsprojekts haben wir dazu NutzerInnen über Ihre Nutzungs- und Aufstellungspraktiken der Sprachassistenten befragt und zudem einen Prototyp getestet, der die gespeicherten Interaktionen mit dem Sprachassistenten sichtbar macht. Dieser Beitrag präsentiert basierend auf den Erkenntnissen aus den Interviews und abgeleiteten Leitfäden aus den darauffolgenden Nutzungstests des Prototyps eine Anwendung zur Beantragung und Visualisierung der Interaktionsdaten mit dem Sprachassistenten. Diese ermöglicht es, Interaktionen und die damit zusammenhängende Situation darzustellen, indem sie zu jeder Interaktion die Zeit, das verwendete Gerät sowie den Befehl wiedergibt und unerwartete Verhaltensweisen wie die versehentliche oder falsche Aktivierung sichtbar macht. Dadurch möchten wir VerbraucherInnen für die Fehleranfälligkeit dieser Geräte sensibilisieren und einen selbstbestimmteren und sichereren Umgang ermöglichen.
Unsere interdisziplinäre Forschungsarbeit „Die Gestaltung wirksamer Bildsymbole für Verarbeitungszwecke und ihre Folgen für Betroffene“ („Designing Effective Privacy Icons through an Interdisciplinary Research Methodology“) baut auf dem „Data Protection by Design“-Ansatz (Art. 25(1) DSGVO) auf und zielt auf folgende Forschungsfragen ab: Wie müssen das Transparenzprinzip (Art. 5(1)(a) DSGVO) und die Informationspflichten (Art. 12-14 DSGVO) insbesondere im Hinblick auf die Festlegung der Verarbeitungszwecke (Art. 5(1)(b) DSGVO) umgesetzt werden, damit sie die Nutzer:innen effektiv vor Risiken der Datenverarbeitung schützen? Mit welchen Methoden lässt sich die Wirksamkeit der Umsetzung ermitteln und diese auch durchsetzen?1 Im vorliegenden Projekt erweitern wir juristische Methoden um solche aus der HCI-Forschung (Human Computer Interaction) und der Visuellen Gestaltung. In einer ersten Phase haben wir mit empirischen Methoden der HCI-Forschung untersucht, welche Datennutzungstypen Nutzer:innen technologieübergreifend als relevant empfinden. Diese Erkenntnisse können als Ausgangspunkt für eine neue Zweckbestimmung dienen, die bestimmte Datennutzungstypen deutlicher ein- oder ausschließt. Erste Umformulierungen von Zweckbestimmungen haben wir in zwei Praxisworkshops mit Verantwortlichen der Datenverarbeitung getestet. In einer darauffolgenden qualitativen Studie untersuchten wir dann die Einstellungen und Erwartungen von Internetnutzerinnen und -nutzern am Beispiel der Personalisierung von Internetinhalten, um die entsprechenden Zwecke anhand eines konkreten Beispiels, in unserem Fall der personalisierten Werbung, neu zu formulieren. Auf dieser Basis haben wir nun die zweite Forschungsphase begonnen, in der wir Designs für Datenschutzhinweise und Kontrollmöglichkeiten unter besonderer Berücksichtigung des Verarbeitungszwecks entwickeln. Da der Einsatz von Cookies eine wichtige Rolle bei der Personalisierung von Werbung spielt, ist eine zentrale Aufgaben die Neugestaltung des sogenannten „Cookie-Banners“.
Die digitale Transformation verändert die internationale Kooperation der Hochschulen massiv. Über die Möglichkeiten der virtuellen Mobilität hinaus entstehen neue Themenfelder, die internationale Lern- und Lehrerlebnisse mit digitaler Unterstützung verändern, ergänzen oder neu ermöglichen. Dazu sind im Bereich der Förderung der Internationalisierung (DAAD, Erasmus+, BMBF u.a.) Projekte und Förderformate entstanden, die Digitalisierung und Internationalisierung kombinieren und die neuen Themenstellungen adressieren, z.B. didaktische Formate, administrative Prozesse (auch im Kontext OZG und DSGVO), virtuelle und hybride Mobilität, internationale Projekt- und Teamformate sowie schlussendlich auch Inhalte, die internationale, interkulturelle und interdisziplinäre Kompetenzen mit digitalen Kompetenzen verbinden. Der vorgeschlagene Workshop soll entsprechende Projekte zusammenbringen und die Themen strukturieren, um einen Überblick der Entwicklungen zu schaffen und somit einen Beitrag zur Definition des Themenfelds „Digitalisierung & Internationalisierung“ zu leisten.
Die Implementierung strategischer Erfolgsfaktoren rückt zunehmend in den Fokus kleiner und mittelständischer Unternehmen. Vor dem Hintergrund des überdurchschnittlichen Erfolgs sogenannter Hidden Champions (HC) stellt sich unter einer praxisorientierten Perspektive die Frage, welche Bedeutung mittelständische Unternehmen grundsätzlich den von Hermann Simon identifizierten Erfolgsprinzipien für HC für den Unternehmenserfolg zumessen. Die empirische Studie analysierte dazu die Bedeutung dieser Erfolgsfaktoren für mittelständische Unternehmen und untersuchte, ob Bedeutungsunterschiede zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Unternehmen der Stichprobe existieren. Im Rahmen einer explorativen, multivariaten Datenanalyse konnten außerdem zwei Cluster, die „Internationalen Innovatoren“ und die „Nationalen Traditionalisten“, im Datensatz identifiziert werden, die sich hinreichend in der Bedeutungszumessung der Erfolgsfaktoren voneinander unterschieden.
Der Einsatz von Remote-Laboren in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen ermöglicht Studierenden an einigen Hochschulen die ortsunabhängige Nutzung von Laboren, Maschinen und Robotern. Remote-Labore eignen sich in besonderer Weise dafür, den digitalisierungsbedingten Anforderungen und dem Qualifikationsbedarf aus Wirtschaft und Industrie zu begegnen. Die Onlinebedienung von Laboren bietet viele Ansatzpunkte für den Erwerb digitaler Kompetenzen, wie beispielsweise das Sammeln und Analysieren von Big Data, das Entwickeln geeigneter Schnittstellen für den Onlinezugriff oder den korrekten Einsatz zur Verfügung stehender softwarebasierter Messtechnik. Auch während der Coronapandemie im Sommersemester 2020, als der reguläre Zugang zu Laboren aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht erlaubt war, ermöglichten Remote-Labore den Studierenden praktische Erfahrungen. Jedoch stellen nicht nur die didaktischen, sondern auch die technischen und organisatorischen Aspekte ingenieurwissenschaftliche Studiengänge bei der Umsetzung von Remote-Laboren vor anspruchsvolle Aufgaben. Der nachfolgende Beitrag greift diese Aspekte auf und beschreibt anhand ausgewählter Beispiele, wie die Umsetzung und Integration von Remote-Laboren in Studium und Lehre gelingen kann, aber auch welche Herausforderungen nach wie vor bestehen.
John V. Pavlik: Journalism in the Age of Virtual Reality: How Experiential Media are Transforming News
New York: Columbia UP 2019, 284 S., ISBN 9780231184496, GBP 25,-
Karen Fowler-Watt, Stephen Jukes (Hg.): New Journalisms: Rethinking Practice, Theory and Pedagogy
London, New York: Routledge 2020, 198 S., ISBN 9781138596757, GBP 34,99
Anhand detaillierter Netzanalysen für ein reales Mittelspannungsnetzgebiet konnte gezeigt werden, dass sowohl die Einbindung von Prognosedaten auf Basis von Satelliten und Wetterdaten, als auch die Verbesserung von Folgetagsprognosen auf der Basis numerischer Wettermodelle einen deutlichen Mehrwert für ein prognosebasiertes Engpassmanagement bzw. Redispatch und Blindleistungsmanagement im Verteilnetz aufweisen. Auch Kurzfristprognosen auf der Basis von Satellitendaten haben einen positiven Effekt. Ein weiterer wichtiger Mehrwert des Projektes ist auch die Rückmeldung der kritischen Prognosesituationen aus Sicht der Anwendungsfälle, so dass wie bereits im Projekt gezeigt und darüber hinaus, Prognosen zielgerichteter auf die Anwendung im Verteilnetzbetrieb ausgelegt und optimiert werden können.
Weiterhin konnten Prognoseverbesserungen für das Vorhersagemodell des Deutschen Wetterdienstes durch die Assimilation von sichtbaren Satellitenbildern erreicht werden. Darüber hinaus wurden Wolken- und Strahlungsprodukte aus Satelliten verbessert und somit die Datenbasis für die Kurzfristprognose als auch für die Assimilation.
Darüber hinaus wurden verschiedene Methoden entwickelt, die zukünftig zu einer weiteren Prognoseverbesserung, insbesondere für Wettersituationen mit hohen Prognosefehlern, führen könnten. Solche Situationen wurden aus Sicht des Netzbetriebs und mithilfe von satellitenbasierten Analysen der Gesamtwetterlage für die Perioden der MetPVNet Messkampagnen identifiziert. Hierbei handelte es sich insbesondere um Situationen mit starker oder stark wechselhafter Bewölkung.
Für die MetPVNet Messkampagnen wurde auf der Basis eines Trainingsdatensatzes und in Abhängigkeit der Variabilitätsklasse die Abweichung der bodennahen Einstrahlung von Satellitendaten oder von Strahlungsprognosen quantifiziert. Diese Art der Informationen bietet zukünftig die Möglichkeit zur Bewertung der Prognosegüte.
Das Jahr 2020 stand unter dem Eindruck der Corona-Pandemie, die den Hochschulalltag schlagartig verändert hat. Daraus ergaben sich für vor allem für die Lehre, die Forschung und die Verwaltung Herausforderungen, aber auch neue Perspektiven. "Wir haben dabei viel für die Hochschule der Zukunft gelernt, etwa wie Digitalisierung den Hochschulalltag verändern wird", so Hochschulpräsident Hartmut Ihne in seinem Vorwort zum Jahresbericht. "Vor allem aber haben wir gelernt, dass wir die Solidarität aller mit allen brauchen."
Der Jahresbericht stellt zahlreiche Beispiele für gelungene Gemeinschaftsleistungen heraus - ob es nun um den Umgang mit der Corona-Pandemie, Projekte zur Energiewende und zum Klimaschutz, Coaching für internationale Studierende oder den Erfolg des Hacker-Teams beim internationalen Wettbewerb "Hack-a-Sat" geht.
Auf mehr als 80 Seiten bietet die Broschüre einen Überblick über die wichtigsten Themen aus den Gebieten Forschung, Lehre, Studium und Kooperation. Abgerundet wird der Jahresbericht durch Daten, Fakten und Personalien.
Im Interview sprechen zudem Hartmut Ihne und Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner über die Bewältigung des Klimawandels. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie der durch die Corona-Pandemie intensiver gewordene Dialog zwischen Wissenschaft und Politik zu einem schnelleren Handeln beitragen kann.
Hektor Haarkötter und Filiz Kalmuk, zwei Kommunikationswissenschaftler*innen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, haben die Medienseiten der überregionalen Printausgaben der SZ, FAZ und taz sowie der Regionalzeitungen WAZ, Tagesspiegel und Kölner Stadt-Anzeiger analysiert. Insgesamt wurden über 2000 Medienartikel untersucht. In Interviews mit verantwortlichen Medienredakteur*innen wichtiger Printorgane wurden Objektivität, Ausgewogenheit und Themenvielfalt der aktuellen Medienberichterstattung diskutiert.
Der Medienjournalismus deutscher Tageszeitungen zeichnet sich durch eine überwiegend sachliche Berichterstattung aus. Festgestellt wurde ein ausgeglichener Mix von ,harten‘ medienpolitischen Themen einerseits und ,weichen‘ Unterhaltungsthemen andererseits. Politische Parteien werden im Medienjournalismus nicht verzerrt dargestellt; über die „Systemkonkurrenz“ der öffentlich-rechtlichen Medien berichten die privatwirtschaftlich organisierten Zeitungen fair und ausgewogen.
Die Studie über „Medienjournalismus in Deutschland“ identifiziert aber auch Schwachstellen. Die dringend gebotene Reflexion über die gesellschaftlichen Folgen der Medienumwälzungen kommt zu kurz. Veränderungen durch die Digitalisierung und die Europäisierung der Medien-Landschaft spielen eine untergeordnete Rolle, für Belange des Hörfunks zeigt er zu wenig Interesse.
An der H-BRS, einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften mit ca. 9.000 Studierenden, wurde die OER-Kultur bewusst als Teil der Strategie zur Digitalisierung der Lehre in drei Schritten etabliert: (1) Gemeinsame Strategiebildung als Teil eines partizipativ erarbeiteten Hochschulentwicklungsplans: Verankerung von OER in der Digitalisierungsstrategie. (2) Basierend auf der Vernetzung der Expertinnen und Experten erfolgreiche Einwerbung von OER-Projekten, die exemplarisch vorgestellt werden. (3) Dauerhafte strategische Verankerung, basierend auf kontinuierlicher interner und externer Netzwerkarbeit, Etablierung von digitalen Austauschplattformen für die Lehrenden, Transfer des OER-Gedankens (Kooperation, Austausch, Mehrfachnutzen) auf die Hochschuldidaktik sowie regelmäßige Ausschreibungen von Fördermaßnahmen.
Open Innovation
(2021)
Der Begriff Open Innovation steht für die Öffnung von unternehmensinternen Innovationsprozessen für sogenannte „externe Quellen“. Zu diesen externen Quellen zählen beispielsweise Lieferanten, Partner, Experten aus Forschungseinrichtungen und insbeson-dere auch Kunden. Diese werden gezielt in die Innovationsentwicklung integriert, sei es als Informations- und Ideenquelle bzw. als Impulsgeber für die Innovationsentwicklung. Daneben existieren auch tiefere Integrationsmöglichkeiten, die eine direkte Partizipation an der Innovationsentwicklung ermöglichen.
Der Hochschulentwicklungsplan (HEP) 3 der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg beschreibt die strategischen Schwerpunkte der Hochschulentwicklung für die Jahre 2021 bis 2025. Er steht insbesondere unter den Leitbegriffen "Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung, Digitalisierung, Internationalisierung und Diversität".
Die vorliegende Studie untersucht als Erste simultan die Auswirkungen des dreidimensionalen Konstrukts der prozeduralen, distributiven und kommunikativen Lohntransparenz auf Arbeitnehmer, auch unter Berücksichtigung von persönlichen Einstellungen und dem tatsächlichen Gehalt anhand einer deutschen Stichprobe (N = 159). Hierfür wurden Angestellte in einer querschnittlichen Online-Fragebogenstudie zu der wahrgenommenen Lohntransparenz in ihrer Organisation sowie zu weiteren arbeitnehmer- und organisationsrelevanten Variablen befragt. Mittels regressionsanalytischer Untersuchungen konnten hypothesenkonform positive Zusammenhänge der Lohntransparenz mit der Lohnzufriedenheit, der Wahrnehmung prozeduraler und distributiver Gerechtigkeit sowie mit dem Empfinden organisationalen Vertrauens nachgewiesen werden. Von wesentlicher Bedeutung für die Zusammenhänge war allerdings lediglich die prozedurale Lohntransparenz als eine der drei Dimensionen. Weiterhin ergaben Moderatoranalysen, dass ein geringes Bedürfnis nach informationeller Privatheit sowie ein geringes Bruttoentgelt die positiven Zusammenhänge der Lohntransparenz mit den Kriteriumsvariablen partiell verstärken. Abschließend werden Implikationen der Befunde für die Forschung und Praxis vor dem Hintergrund der Einschränkungen, denen diese Studie unterliegt, erläutert.
In Deutschland im Allgemeinen sowie in der Region Bonn-Rhein-Sieg im Konkreten ist ein Startup-Trend sichtbar, der sich insbesondere auf den digitalen Bereich erstreckt. Dies äußert sich z.B. durch die Realisierung verschiedener Digital Hubs, unter anderem auch dem Digital Hub Bonn, sowie diversen Netzwerken und Communities, die sich mit dem Thema Unternehmensgründung befassen.
Die Studierenden der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) stellen dabei potenzielle Unternehmensgründer dar. Das Centrum für Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand (CENTIM) hat als Hochschulinstitut zur Aufgabe unter anderem den Bereich Entrepreneurship zu vertreten. Um die Studierenden in ihren Gründungsaktivitäten besser unterstützen zu können, soll ein Überblick über das Gründungsverhalten sowie das Gründungsinteresse der Studierenden erstellt werden. Dabei sollen ebenfalls mögliche Optimierungsfelder der Lehr- und Beratungsangebote identifiziert werden.
TREE Jahresbericht 2019/2020
(2021)
Der Jahresbericht soll in seiner Breite als auch in seiner Tiefe die Stärken unserer gemeinschaftlichen Anstrengungen im Forschungsfeld der nachhaltigen Technologien aufzeigen: interdisziplinär, forschungsstark, nachwuchsfördernd und gesellschaftszugewandt.
Im vergangenen Jahr war die Pandemie auch für das Insitut TREE eine Herausforderung. Wie die Mitglieder mit der Umstellung auf eine hauptsächlich online stattfindende Kommunikation umgegangen sind und wie das Hochschulleben sich dadurch verändert hat, wurde im Jahresbericht unter "See you online" festgehalten. Auch der Wechsel im Direktorium des Instituts ist Thema des diesjährigen Jahresberichts. Unter den Hauptthemen "Wissenschaftstransfer", "TREE und Wirtschaft" und "Transfer Öffentlichkeit" können sie die wichtigsten Ereignisse für das Institut in den Jahren 2019 und 2020 nachlesen.
Kompetenzen auf dem Gebiet der Datenbanken gehören zum Pflichtbereich der Informatik. Das Angebot an Lehrbüchern, Vorlesungsformaten und Tools lässt sich jedoch für Lehrende oft nur eingeschränkt in die eigene Lehre integrieren. In diesem Aufsatz schildern wir unsere Erfahrungen in der Nutzung (frei) verfügbarer und der Entwicklung eigener digitaler Inhalte für grundlegende Datenbankveranstaltungen. Die Präferenzen der Studierenden werden mittels Nutzungsanalysen und Befragungen ermittelt. Wir stellen die Anforderungen auf, wie die nicht selten aufwendig herzustellenden digitalen Materialien von Lehrenden in ihre Lehr- und Lernumgebungen integriert werden können. Als konstruktive Antwort auf diese Herausforderung wird das Konzept EILD zur Entwicklung von Inhalten für die Lehre im Fach Datenbanken vorgestellt. Die Inhalte sollen in vielfältigen Lernszenarien eingesetzt werden können und mit einer Creative Commons (CC) Lizenzierung als OER (open educational resources) frei zur Verfügung stehen.
Nudging stellt eine Methode zur positiven Verhaltensbeeinflussung unserer Mitmenschen dar. Mit diesem Instrument kann das Sicherheits- und Gesundheitsverhalten von Arbeitnehmern gestärkt werden. Allerdings findet sie trotz intensiver Forschung bislang wenig Anwendung im betrieblichen Kontext. Daher lautet die Forschungsfrage dieser Arbeit: „Wie lässt sich Nudging seitens der Unternehmen als Präventionsmaßnahme während der Corona-Pandemie einsetzen?“. Mit der Übertragung von Nudging in der Arbeitswelt auf die derzeitigen Herausforderungen der aktuellen Corona-Pandemie leistet diese Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer Präventionsmaßnahmen in Unternehmen. In der Arbeit konnte festgestellt werden, dass die Entwicklung von Nudges im Unternehmen unter Einbeziehung der Mitarbeiter in einem proaktiven und partizipativen Prozess stattfinden sollte. Mithilfe eines solchen Prozesses werden Gründe für das mögliche Fehlverhalten der Arbeitnehmer analysiert. Anschließend sollten Nudging-Techniken eingesetzt werden, die genau an diesen Punkten anknüpfen – am Fehlverhalten der Menschen. Über den partizipativen Nudging-Prozess wird die Akzeptanz der Arbeitnehmer im Hinblick auf etwaige Maßnahmen gefördert. Es wird am reflektierten Entscheidungssystem der Arbeitnehmer angesetzt. Unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie sollte im betrieblichen Kontext zur Förderung des Sicherheitsverhaltens besonders auf den Wirkmechanismus „Norms“ gesetzt werden. Im Home-Office eignen sich aufgrund der Distanz zu den Arbeitnehmern Nudges mit technischer Natur, wie z.B. automatisierte Anmeldungen zu Maßnahmen des Gesundheitsmanagements. Hier greift der Wirkmechanismus „Defaults“. Diese Bachelorarbeit wurde als theoretische Arbeit auf Grundlage einer Literaturrecherche verfasst.
Die vorliegende Forschungsarbeit behandelt die Filtrierung von sozialen Medien durch die Content Moderatoren. Die Content Moderatoren sind Menschen, die unter schlechten Arbeitsbedingungen und hoher psychischer Belastung Plattformen wie Facebook tagtäglich von strafbaren Inhalten filtern. Durch dieses Löschregime werden zwar gewaltzeigende Inhalte gelöscht, aber auch aufklärende oder künstlerische Inhalte zensiert.
Mithilfe von durchgeführten Fokusgruppendiskussionen wurde der Einfluss der Gruppenzusammensetzung und Darbietung positiver und negativer Informationen auf die individuelle und eindimensionale Wahrnehmung der Teilnehmer bezüglich sozialer Medien, Content Moderatoren und Löschrichtlinien erforscht.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Darbietung der Informationen keinen Einfluss auf die mehrdimensionale Wahrnehmung der Probanden hatte und sie unabhängig von der Gruppenzusammensetzung nonkonforme Meinungen vertraten. Trotz des erweiterten Wissenstandes und der entwickelten Alternativlösungen äußerten die meisten Probanden nicht die Absicht, ihr Nutzungsverhalten künftig zu ändern. Trotz der Annahme, dass die meisten Probanden eine eindimensionale Wahrnehmung sozialer Medien haben, zeigten die Ergebnisse, dass viele Probanden eine ähnlich positive und kritische Haltung gegenüber den Plattformen hatten. Darüber hinaus wird deutlich, dass es einen starken Forschungsbedarf in Bezug auf die Langzeitfolgen der Arbeit als Content Moderator und Auswirkungen von Zensur und Filtrierung auf die Nutzer sozialer Medien gibt.
Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit ist es, den Einfluss von Persönlichkeit auf nachhaltige Maßnahmen anhand des Streamingkonsums zu eruieren. Der allgemein steigende Streamingkonsum und die damit einhergehenden Umweltschäden einerseits und ein wachsendes gesellschaftliches Umweltbewusstsein andererseits stellen einen Widerspruch dar. An einer Online-Umfrage zu diesen und weiterführenden Aspekten nahmen 204 Probanden teil. Während sich die Eigenschaften Verträglichkeit und Offenheit in hoher Ausprägung positiv auf die Umwelteinstellung, das Umweltverhalten und die Umweltbesorgnis auswirkten, wurden die umweltfreundlichen Maßnahmen in einer Clusteranalyse hingegen stärker von der Gruppe bevorzugt, deren Verträglichkeit und Offenheit verhältnismäßig schwach ausgeprägt waren. Ein geringes Wissen über die streamingbedingten Umweltfolgen lag grundsätzlich vor und dient als möglicher Erklärungsansatz des genannten Widerspruchs. Die Probanden forderten, ein Bewusstsein für diese Thematik zu schaffen. Um Streamingkonsum umweltfreundlicher zu gestalten empfiehlt es sich, alle am Prozess beteiligten Akteure einzubeziehen. Die befragten Konsumenten bevorzugten dabei vor allem die Verwendung von Ökostrom und lehnten eine Umstellung der Bezahlstruktur vorwiegend ab.
Hintergrund: Empirische Studien zeigen, dass mehr als zwei Drittel der Beschäftigten trotz Krankheit zur Arbeit gehen. Dieser sog. Präsentismus bringt sowohl gesundheitliche und motivationale Risiken für die Mitarbeiter als auch wirtschaftliche Risiken für die Organisation mit sich.
Ziel der Arbeit: Die durchgeführten Studien fokussieren Möglichkeiten zur Verringerung der negativen gesundheitlichen Effekte und entwickeln Maßnahmen zur generellen Vermeidung von Präsentismus am spezifischen Setting Hochschule.
Methode: An einer deutschen Hochschule erfolgte eine quantitative Befragung (n = 308) zur Prävalenz von Präsentismus, dessen Zusammenhang mit körperlichen Beschwerden untersucht wurde. Weiterhin wurden potenziell moderierende Effekte der Ressourcen Erholung, Achtsamkeit und Work-Life-Balance (WLB) betrachtet. Eine qualitative Studie explorierte auf Grundlage von Interviews (n = 11, qualitative Inhaltsanalyse) Gründe für Präsentismus und potenzielle Maßnahmen, um diesem entgegenzuwirken.
Ergebnisse: Die quantitativen Ergebnisse zeigen, dass Präsentismus im Hochschulkontext vertreten ist und körperliche Beschwerden begünstigt. Die Ressourcen Erholung, Achtsamkeit und WLB können bei hoher Ausprägung die negativen gesundheitlichen Effekte von Präsentismus abschwächen. Bei niedriger Ausprägung verstärken sie die Effekte. Die qualitative Analyse machte deutlich, dass quantitative Arbeitsbelastung, Pflichtgefühl sowie das Gefühl, noch leistungsfähig zu sein, zentrale Gründe für Präsentismus sind und zum Beispiel die Unterstützung eines gesundheitsförderlichen Organisationsklimas oder Vertretungsregelungen geeignete Gegenmaßnahmen darstellen.
Diskussion: Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen diskutiert und praktische Implikationen abgeleitet.