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Hintergrund: Ziel der Reha-QM-Outcome- Studie ist die Überprüfung der Effektivität stationärer Heilbehandlungen auf der Basis von Befragungsdaten, Routinedaten der Rentenversicherung und von Qualitätskennzahlen der beteiligten Einrichtungen, sowie die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen diesen drei Datenbereichen. Methodik: Die Studie beinhaltet Selbstangaben der Patienten (schriftliche 1-Punkt-Nachbefragung 1 Jahr nach der Reha), Daten aus der Rehabilitations-Statistik-Datenbank (RSD) sowie Qualitätskennzahlen der Einrichtungen aus einem verbundinternen Kennzahlensystem. Stichprobe: Die Stichprobe umfasste n = 7.616 Versicherte der DRV Baden-Württemberg, die im Jahr 2011 in n = 21 Verbundkliniken behandelt wurden. An der katamnestischen Befragung beteiligten sich n = 4.161 dieser Rehabilitanden (Rücklaufquote 55%), RSD-Datensätze konnten für n = 3.720 Versicherte, die sich an der Katamnese beteiligten, eindeutig zugeordnet werden. Die Stichprobe kann als weitgehend repräsentativ für die Grundgesamtheit der ausgewählten Versicherten angesehen werden. Ergebnisse: Die Ergebnisse 1 Jahr nach stationärer Rehabilitation weisen trotz eher schwieriger Ausgangsbedingungen (gesundheitlich, sozialmedizinisch und beruflich deutlich belastete und in der Regel chronifizierte Patienten) in eine positive Richtung. Der Nutzen der Rehabilitation, die Zielerreichung und die Zufriedenheit mit dem Ergebnis werden positiv eingeschätzt. Die Prä-Post-Effektstärken der erhobenen Skalen liegen für die Gesamtstichprobe im mittleren Bereich (ES = 0,40 – 0,60), in einzelnen Indikationsbereichen (Psychosomatik) auch deutlich höher (ES = 1,2 für die Skala GB10). Die Return-to-Work-Quoten liegen zwischen 75% (Zeitpunktquote) und 83% (kumulative Zeitverlaufsquote). Die durchschnittliche Beitragszahlung aus Erwerbstätigkeit schwächt sich im ersten Jahr nach Rehabilitation insgesamt nur leicht ab, die subjektiven Patienteneinschätzungen korrespondieren dabei mit dieser gut. Auch hinsichtlich Qualitätskennzahlen ergeben sich deutliche Zusammenhänge mit der Rehabilitandenzufriedenheit und dem Reha-Erfolg. Folgerungen: Es lassen sich Potenziale für das interne Qualitätsmanagement und Impulse für Verbesserungsprozesse in den Kliniken ableiten. Die Einbeziehung aller drei Datenebenen offeriert einen neuen Blickwinkel und neue Analysemöglichkeiten. Eine gemeinsame Betrachtung der drei Datenebenen, wie in der Reha-QS-Outcome-Studie erstmals realisiert, hat sich als praktikabel erwiesen. Ziel einer mittelfristigen Implementierung der Methodik in die Routine ist die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Kliniken und belegendem Rehabilitationsträger im Sinne einer Win-Win-Situation.
Der Beitrag geht der Frage nach der Bedeutung von Qualitätssicherung (QS) und Qualitätsmanagement (QM) für die Stakeholderbeziehungen der Sozialversicherung nach. Es zeigt sich, dass in allen medizinischen Leistungsbereichen Regelungen vorliegen, die qualitative Anforderungen definieren und überprüfen. Bei näherer Betrachtung zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Sektoren und zwischen den Sozialversicherungsträgern. Während im Bereich des SGB V einheitliche und unter den Stakeholdergruppen abgestimmte Anforderungen vorliegen, dominieren in den Bereichen des SGB VI, VII trägerspezifische Anforderungen. In diesen Bereichen erfolgt auch keine systematische Einbindung der Versicherten als eine wesentliche Stakeholdergruppe.
Insgesamt erscheinen QS und QM geeignet, definierte Qualitätsstandards zu sichern, eine Orien tierung an den Kundenerwartungen zu unterstützen und insgesamt das Vertrauen zwischen den Stakeholdergruppen zu verbessern. Aus der Perspektive einer trägerübergreifenden Sozialversicherungswissenschaft ergeben sich bezogen auf die Effektivität und Effizienz von QS und QM offene Fragen, die in dem Beitrag für vier Themenbereiche formuliert werden.