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Führung
(2019)
Opening the Career Counseling Black Box: Behavioral Mechanisms of Empathy and Working Alliance
(2020)
Hintergrund: Empirische Studien zeigen, dass mehr als zwei Drittel der Beschäftigten trotz Krankheit zur Arbeit gehen. Dieser sog. Präsentismus bringt sowohl gesundheitliche und motivationale Risiken für die Mitarbeiter als auch wirtschaftliche Risiken für die Organisation mit sich.
Ziel der Arbeit: Die durchgeführten Studien fokussieren Möglichkeiten zur Verringerung der negativen gesundheitlichen Effekte und entwickeln Maßnahmen zur generellen Vermeidung von Präsentismus am spezifischen Setting Hochschule.
Methode: An einer deutschen Hochschule erfolgte eine quantitative Befragung (n = 308) zur Prävalenz von Präsentismus, dessen Zusammenhang mit körperlichen Beschwerden untersucht wurde. Weiterhin wurden potenziell moderierende Effekte der Ressourcen Erholung, Achtsamkeit und Work-Life-Balance (WLB) betrachtet. Eine qualitative Studie explorierte auf Grundlage von Interviews (n = 11, qualitative Inhaltsanalyse) Gründe für Präsentismus und potenzielle Maßnahmen, um diesem entgegenzuwirken.
Ergebnisse: Die quantitativen Ergebnisse zeigen, dass Präsentismus im Hochschulkontext vertreten ist und körperliche Beschwerden begünstigt. Die Ressourcen Erholung, Achtsamkeit und WLB können bei hoher Ausprägung die negativen gesundheitlichen Effekte von Präsentismus abschwächen. Bei niedriger Ausprägung verstärken sie die Effekte. Die qualitative Analyse machte deutlich, dass quantitative Arbeitsbelastung, Pflichtgefühl sowie das Gefühl, noch leistungsfähig zu sein, zentrale Gründe für Präsentismus sind und zum Beispiel die Unterstützung eines gesundheitsförderlichen Organisationsklimas oder Vertretungsregelungen geeignete Gegenmaßnahmen darstellen.
Diskussion: Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen diskutiert und praktische Implikationen abgeleitet.
In young adulthood, important foundations are laid for health later in life. Hence, more attention should be paid to the health measures concerning students. A research field that is relevant to health but hitherto somewhat neglected in the student context is the phenomenon of presenteeism. Presenteeism refers to working despite illness and is associated with negative health and work-related effects. The study attempts to bridge the research gap regarding students and examines the effects of and reasons for this behavior. The consequences of digital learning on presenteeism behavior are moreover considered. A student survey (N = 1036) and qualitative interviews (N = 11) were conducted. The results of the quantitative study show significant negative relationships between presenteeism and health status, well-being, and ability to study. An increased experience of stress and a low level of detachment as characteristics of digital learning also show significant relationships with presenteeism. The qualitative interviews highlighted the aspect of not wanting to miss anything as the most important reason for presenteeism. The results provide useful insights for developing countermeasures to be easily integrated into university life, such as establishing fixed learning partners or the use of additional digital learning material.
Background: Since presenteeism is related to numerous negative health and work-related effects, measures are required to reduce it. There are initial indications that how an organization deals with health has a decisive influence on employees’ presenteeism behavior.
Aims: The concept of health-promoting collaboration was developed on the basis of these indications. As an extension of healthy leadership it includes not only the leader but also co-workers. In modern forms of collaboration, leaders cannot be assigned sole responsibility for employees’ health, since the leader is often hardly visible (digital leadership) or there is no longer a clear leader (shared leadership). The study examines the concept of health-promoting collaboration in relation to presenteeism. Relationships between health-promoting collaboration, well-being and work ability are also in focus, regarding presenteeism as a mediator.
Methods: The data comprise the findings of a quantitative survey of 308 employees at a German university of applied sciences. Correlation and mediator analyses were conducted.
Results: The results show a significant negative relationship between health-promoting collaboration and presenteeism. Significant positive relationships were found between health-promoting collaboration and both well-being and work ability. Presenteeism was identified as a mediator of these relationships.
Conclusion: The relevance of health-promoting collaboration in reducing presenteeism was demonstrated and various starting points for practice were proposed. Future studies should investigate further this newly developed concept in relation to presenteeism.
„Ich kann jetzt nicht krank werden – ich muss arbeiten“. Diesen Satz hat wohl jeder schon einmal gehört oder sogar selbst gesagt. Dahinter steckt das Phänomen des Präsentismus. Präsentismus wird ganz allgemein bezeichnet als behaviour of working in the state of illhealth (Ruhle et al. 2020). Der Begriff entstand in Anlehnung an sein Gegenteil, den Absentismus, welcher das Fernbleiben von der Arbeit beschreibt (Hägerbäumer 2017). Die negativen langfristigen gesundheitlichen und arbeitsbezogenen Auswirkungen des Verhaltens, trotz Krankheit zu arbeiten, sind in der Literatur gut belegt (z.B. Gustafsson/Marklund 2011). Vor allem im Home-Office, welches während der Corona-Pandemie häufig genutzt wurde und nach der Corona-Pandemie in vielen Bereichen Normalität wurde, tritt Präsentismus aufgrund der geringeren Barrieren (z.B. keine Ansteckungsgefahr, kein Pendeln) noch verstärkter auf (Steidelmüller et al. 2020). Auch bei Studierenden, die im Rahmen von Online-Lehre öfter von zu Hause aus lernen, ist davon auszugehen, dass dies den Präsentismus begünstigt. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema ist also von großer Relevanz. Es fehlt eine strukturierte Zusammenstellung geeigneter Gegenmaßnahmen, die zur Reduzierung von Präsentismus angewendet werden können. Darüber hinaus wurde vor allem Präsentismus mit dem Schwerpunkt Hochschule und damit den Zielgruppen Hochschulmitarbeitende und Studierende bisher kaum untersucht. Diese Forschungslücke soll der vorliegende Beitrag schließen und Präsentismus an Hochschulen beschreiben sowie mithilfe eines Literaturreviews mögliche Maßnahmenbereiche aufzeigen.