150 Psychologie
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Das Forschungsprojekt beruht auf zwei Elementen: Die erste Untersuchung, ein Verhaltensexperiment mit 35 Studierenden der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, erforschte den Einfluss von Gruppengröße (Zuschauereffekt) und dargebotenen Informationen zu Verantwortungsdiffusion (Priming) auf nachhaltiges Verhalten. Mithilfe eines zweiten Online-Experiments folgte eine Erhebung zum Einfluss von wahrgenommener persönlicher Bedrohung auf die Bereitschaft zu nachhaltigem Verhalten (N = 72). Die Ergebnisse des ersten Experimentes zeigen einen schwachen, statistisch nicht signifikanten Einfluss der Gruppengröße sowie einen, z.T. statistisch signifikanten, Einfluss der dargebotenen Informationen zu Verantwortungsdiffusion auf das gemessene nachhaltige Verhalten. Bequemlichkeit sowie monetärer Aufwand stellen mit Abstand die größten Hindernisse für nachhaltiges Verhalten dar, während die Beeinflussung durch andere und das Ziel des Umweltschutzes als positive Argumente für nachhaltiges Verhalten genannt wurden. In der Folgestudie konnte ein statistisch signifikanter kausaler Zusammenhang zwischen der wahrgenommenen persönlichen Bedrohung durch die aktuelle Umwelt- und Klimasituation und der Bereitschaft zu nachhaltigem Verhalten nachgewiesen werden. Alle Resultate zu Verhaltensintentionen zeigten insgesamt eine hohe Bereitschaft der Probanden zu nachhaltigem Verhalten.
Zur Milderung des Klimawandels sind Maßnahmen zur Förderung von Energieeinsparungen notwendig. Energiespartipps informieren über energiesparende Verhaltensweisen und Produkte. Zur Formulierung wirkungsvoller Energiespartipps untersucht die Arbeit, welchen Einfluss Ergänzungen von CO2-Angaben und Formulierungen der Konsequenzen auf die wahrgenommene Informationsqualität, Nützlichkeit und Verhaltensabsicht haben. Außerdem wird untersucht, ob es diesbezüglich Unterschiede zwischen verhaltens- und investitionsorientierten Tipps gibt. Dazu wurde ein Onlineexperiment (N = 352) im 4 x 4 x 2 Design mit den vierstufigen Zwischensubjektfaktoren Framing der Währung (alleinige CO2-Angabe, Jahresvergleichswert, äquivalente Fahrstrecke, äquivalente Laptopnutzung) und Framing der Konsequenz (erreichte Einsparung, vermiedener Ausstoß, entgangene Einsparung, verursachter Ausstoß) sowie der Art des Energiespartipps (verhaltens- vs. investitionsorientiert) als zweistufigen Innersubjektfaktor konzipiert. Varianzanalysen ergaben, dass der verhaltensorientierte Tipp positiver als der investitionsorientierte Tipp bewertet wurde und verhaltensnahe Ergänzungen die Nützlichkeit von CO2-Angaben sowie die Verhaltensintention erhöhen. Das Framing der Konsequenz hatte keinen Effekt. Die Ergebnisse zeigen die Relevanz, zwischen verhaltens- und investitionsorientierten Energiespartipps zu differenzieren und verhaltensnahe Ergänzungen von CO2-Angaben in Kilogramm zu berücksichtigen.
Die vergangene Forschung zeigte, dass Werte und Persönlichkeitseigenschaften von (potentiellen) Arbeitnehmern die wahrgenommene Attraktivität bestimmter Arbeitgebermerkmale wie der Corporate Social Responsibility (CSR) beeinflussen. Weitere Forschung wird hingegen benötigt, um die in diesem Zusammenhang relevanten Persönlichkeitsmerkmale zu identifizieren. Diese Studie zielt darauf ab, die Werte und Persönlichkeitseigenschaften zu ermitteln, welche die unterschiedliche Attraktivität von CSR und weiteren Arbeitgebermerkmalen, die sich nicht auf die CSR beziehen, erklären können. Dazu bewerteten (potentielle) Arbeitnehmer (N = 145) auf zwei eigenentwickelten Skalen sowohl CSR-basierte Faktoren der Arbeitgeberattraktivität (z.B. Wassersparen) als auch Nicht-CSR-basierte Faktoren der Arbeitgeberattraktivität (z.B. erwünschte Unternehmenslage) hinsichtlich ihrer Wichtigkeit. Für die CSR-basierte Arbeitgeberattraktivität konnten unter Kontrolle der Big-Five hypothesenkonform die Wertedimension Selbst-Überwindung, die Persönlichkeitsdimension Communion und die prosoziale Persönlichkeit als Prädiktoren identifiziert werden. Die Wertedimensionen Selbst-Erhöhung und Selbst-Überwindung sowie die Persönlichkeitsdimensionen Agency und Communion leisten – ebenfalls über die Big-Five hinaus – einen bedeutenden Beitrag zur Vorhersage der Nicht-CSR-basierten Arbeitgeberattraktivität.
Die vorliegende Forschungsarbeit setzt sich mit nachhaltigem Verhalten in Bezug auf die Nutzung von Kaffeebehältern an der HBRS auseinander. Anlass dafür ist, dass Pappbecher aufgrund einer Plastikbeschichtung nur schwer recycelbar sind und somit die Umwelt erheblich beeinträchtigen. In diesem Zusammenhang nahmen 204 Studierende an einer Online-Befragung teil. Den Ergebnissen zufolge kommen derzeit vor allem Einweg-Pappbecher zum Einsatz. Zur Modifizierung dieses umweltschädlichen Verhaltens bedarf es an geeigneten Interventionsstrategien. Basierend auf den Ergebnissen sind Maßnahmen zu implementieren, die dem Defizit an Handlungswissen und dem hohen Aufwand entgegenwirken, welcher mit der Verwendung eigens mitgebrachter Becher und den vorhandenen Porzellantassen assoziiert wird. Nach Sicherstellung der ökologischen Vorteile und finanziellen Umsetzbarkeit sollte das bestehende Pfandsystem um praktischere Becher sowie flexible Rückgabemöglichkeiten erweitert werden. Unterstützend ist eine Belohnung in Form von Freigetränken oder einem geringen finanziellen Rabatt sinnvoll, um den automatischen Verbrauch von Pappbechern zu unterbinden.
Background: Falls are common in older adults and can result in serious injuries. Due to demographic changes, falls and related healthcare costs are likely to increase over the next years. Participation and motivation of older adults in fall prevention measures remain a challenge. The iStoppFalls project developed an information and communication technology (ICT)-based system for older adults to use at home in order to reduce common fall risk factors such as impaired balance and muscle weakness. The system aims at increasing older adults’ motivation to participate in ICT-based fall prevention measures. This article reports on usability, user-experience and user-acceptance aspects affecting the use of the iStoppFalls system by older adults.
Methods: In the course of a 16-week international multicenter study, 153 community-dwelling older adults aged 65+ participated in the iStoppFalls randomized controlled trial, of which half used the system in their home to exercise and assess their risk of falling. During the study, 60 participants completed questionnaires regarding the usability, user experience and user acceptance of the iStoppFalls system. Usability was measured with the System Usability Scale (SUS). For user experience the Physical Activity Enjoyment Scale (PACES) was applied. User acceptance was assessed with the Dynamic Acceptance Model for the Re-evaluation of Technologies (DART). To collect more detailed data on usability, user experience and user acceptance, additional qualitative interviews and observations were conducted with participants.
Results: Participants evaluated the usability of the system with an overall score of 62 (Standard Deviation, SD 15.58) out of 100, which suggests good usability. Most users enjoyed the iStoppFalls games and assessments, as shown by the overall PACES score of 31 (SD 8.03). With a score of 0.87 (SD 0.26), user acceptance results showed that participants accepted the iStoppFalls system for use in their own home. Interview data suggested that certain factors such as motivation, complexity or graphical design were different for gender and age.
Conclusions: The results suggest that the iStoppFalls system has good usability, user experience and user acceptance. It will be important to take these along with factors such as motivation, gender and age into consideration when designing and further developing ICT-based fall prevention systems.
Background: Falls and fall-related injuries are a serious public health issue. Exercise programs can effectively reduce fall risk in older people. The iStoppFalls project developed an Information and Communication Technology-based system to deliver an unsupervised exercise program in older people’s homes. The primary aims of the iStoppFalls randomized controlled trial were to assess the feasibility (exercise adherence, acceptability and safety) of the intervention program and its effectiveness on common fall risk factors.
Methods: A total of 153 community-dwelling people aged 65+ years took part in this international, multicentre, randomized controlled trial. Intervention group participants conducted the exercise program for 16 weeks, with a recommended duration of 120 min/week for balance exergames and 60 min/week for strength exercises. All intervention and control participants received educational material including advice on a healthy lifestyle and fall prevention. Assessments included physical and cognitive tests, and questionnaires for health, fear of falling, number of falls, quality of life and psychosocial outcomes.
Results: The median total exercise duration was 11.7 h (IQR = 22.0) over the 16-week intervention period. There were no adverse events. Physiological fall risk (Physiological Profile Assessment, PPA) reduced significantly more in the intervention group compared to the control group (F1,127 = 4.54, p = 0.035). There was a significant three-way interaction for fall risk assessed by the PPA between the high-adherence (>90 min/week; n = 18, 25.4 %), low-adherence (<90 min/week; n = 53, 74.6 %) and control group (F2,125 = 3.12, n = 75, p = 0.044). Post hoc analysis revealed a significantly larger effect in favour of the high-adherence group compared to the control group for fall risk (p = 0.031), postural sway (p = 0.046), stepping reaction time (p = 0.041), executive functioning (p = 0.044), and quality of life (p for trend = 0.052).
Conclusions: The iStoppFalls exercise program reduced physiological fall risk in the study sample. Additional subgroup analyses revealed that intervention participants with better adherence also improved in postural sway, stepping reaction, and executive function.
Mobbing
(2014)
Stress
(2014)
Warum wir tun, was andere wollen: Psychologische Determinanten informeller Macht in Organisationen
(2012)
It is a euphemism to say that humans use tools. Humans possess a vast repertoire of tools they use every day. In fact, as language or bipedal locomotion, tool use is a hallmark of humans. Tool use has also been often viewed as an important step during evolution (van Schaik et al., 1999) or even as a marker of the evolution of human intelligence (Wynn, 1985). So a fundamental issue is, what are the cognitive and neural bases of human tool use? The present series of papers in this special topic represents the newest additions to that research topic.