070 Publizistische Medien, Journalismus, Verlagswesen
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Das Unterhaltungsmedium Videospiel ist in Deutschland von gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz. Daraus ergibt sich ein Informationsbedürfnis, das durch einen Videospieljournalismus befriedigt werden soll. Das Ziel dieser Arbeit ist es, das Publikum dieses journalistischen Themenfeldes zu charakterisieren, dessen Nutzung zu identifizieren und Einschätzungen gegenüber dieser zu ermitteln. Diese Betrachtung schließt sowohl den professionellen Videospieljournalismus als auch Blogs, Influencer und Öffentlichkeitsarbeit ein. Dazu wurde eine standardisierte Befragung als Online-Umfrage angewandt, die auf Videospielende des deutschsprachigen Raums abzielt.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Publikum des deutschsprachigen Videospieljournalismus im Vergleich zu den Videospielenden Deutschlands jünger und eher männlich ist. Es weist ein hohes Interesse für die Thematik auf und fordert Fachkenntnisse von den Medien ein, zeigt ihnen gegenüber aber Vertrauen. Da auch Influencer und Öffentlichkeitsarbeit als Informationsquellen dienen, besteht hier eine Konkurrenzsituation, die der Journalismus durch eine Abgrenzung von diesem mit unabhängigen Inhalten lösen muss. Die Ergebnisse dienen vornehmlich der redaktionellen Publikumsforschung als Denkanstoß für zukünftige Maßnahmen.
Die vorliegende Masterthesis befasst sich mit den Auswirkungen von New Work-Konzepten und KI-gestützten Werkzeugen auf die Arbeitsorganisation und Arbeitszufriedenheit von festangestellten Lokaljournalisten in Deutschland. Zu diesem Zweck wurden zehn leitfadengestützte Tiefeninterviews mit festangestellten Lokaljournalisten aus verschiedenen Regionen und Redaktionen unterschiedlicher Auflagenstärke durchgeführt.
Die Auswahl der Interviewpartner erfolgte anhand der Mediadatenbank Zimpel. Die Auswertung der Interviews erfolgte unter Zuhilfenahme einer qualitativen Inhaltsanalyse nach MAYRING, wobei ein deduktiv und induktiv entwickeltes Kategoriensystem zur Strukturierung diente.
Die Auswertung der Daten lässt den Schluss zu, dass die befragten Lokaljournalisten New Work-Konzepte wie flexible Arbeitszeiten und Homeoffice grundsätzlich positiv bewerten, jedoch in vielen Redaktionen noch nicht vollständig etabliert sind. Erfahrene Journalisten schätzen ihre Autonomie bei der Arbeit, während jüngere Kollegen sich ebenfalls mehr Freiräume wünschen. Es kristallisierte sich heraus, dass nicht alle New Work-Maßnahmen, wie beispielsweise Großraumbüros, den Bedürfnissen der Journalisten entsprechen, da Rückzugsmöglichkeiten bevorzugt werden.
Der Einsatz künstlicher Intelligenz im Lokaljournalismus variiert gegenwärtig zwischen den einzelnen Redaktionen erheblich und beschränkt sich bislang auf die Automatisierung routinemäßiger, wenig anspruchsvoller Aufgaben. Dennoch wird deren Einsatz vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und steigender Arbeitskomplexität als potenziell nützlich erachtet. Für die Lokaljournalisten sind zudem klare regulatorische Rahmenbedingungen im Umgang mit KI von Bedeutung.
Die Erkenntnisse der vorliegenden Masterthesis bieten wertvolle Einsichten in die aktuelle Wahrnehmung von Lokaljournalisten und Optimierungspotenziale zur Förderung der Arbeitsorganisation und Arbeitszufriedenheit. Außerdem erweitern die Daten das Verständnis der fortschreitenden Transformation der Branche durch technologische Innovationen und moderne Arbeitsformen.
Ein Jubiläum ist zu feiern, aber so recht mag keine Feierstimmung aufkommen. Der Online-Journalismus feiert 30. Geburtstag. Dass keine Sektstimmung aufkommt, mag an der Ernüchterung liegen, die sowohl die Medien-Praktiker:innen als auch die Journalismus-Forscher:innen angesichts der katastrophischen Situation befallen hat, in der Journalismus und Publizistik in Deutschland (und auch anderswo) stecken. Eine breitere Öffentlichkeit indes hat von dem Jubiläum schon gar nichts mehr mitbekommen: Auch ein Indiz für die gesellschaftliche Stellung, die der (Online‑)Journalismus heute einnimmt.
Die nationale Politik- und Forschungsstrategie Bioökonomie sieht eine Transformation der Wirtschaft vor, bei der die Verwendung fossiler Rohstoffe zunehmend durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe ersetzt wird. Der Einsatz biobasierter Kunststoffe soll dabei gefördert werden. Erste Analysen der Berichterstattung zu Biokunststoffen im Rahmen einer Pilotstudie ergaben, dass der Grundgedanke biologisch abbaubarer Kunststoffe breite Zustimmung im öffentlichen Diskurs erfährt. Abseits der soziopolitischen Diskursebene entwickelt sich jedoch eine medial geführte Diskussion um erhebliche Probleme mit den Stoffen in der Abfallwirtschaft. Die Gefahr besteht nun, dass diese Haltung verbreitet durch die Massenmedien auf die öffentliche Meinung abfärbt. Mangelnde öffentliche Akzeptanz könnte den Erfolg von innovativen Biokunststoff-Produkten gefährden.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Unternehmenspodcasts. Ziel dieser Arbeit ist es aktuelle Erkenntnisse über den Entwicklungsstand bei der Konzeption und Produktion von Unternehmenspodcasts zu erhalten. Fokussiert wird sich hierbei auf die Sicht der Kommunikatoren, in Form von Podcast-Agenturen. Es wird untersucht, ob Trends zu erkennen sind, ob bei unterschiedlichen Podcast-Agenturen ein Erfahrungswissen vorliegt und ob Überschneidungen zu erkennen sind. Für die Beantwortung der Fragestellungen wird in dieser Studie eine qualitative Befragung in Form von Experteninterviews durchgeführt.
Chefredakteur Zufall
(2023)
Auf der einen Seite wird audiovisuellen Medien die Möglichkeit zugeschrieben, ein Abbild der Wirklichkeit zu schaffen – ein Grund dafür, dass sie im Journalismus von zentraler Bedeutung sind. Auf der anderen Seite ermöglichen die technologischen Entwicklungen der letzten Jahre immer einfacher, kostengünstiger und schneller authentisch wirkende Manipulationen zu erstellen. Noch vor zehn Jahren war die Manipulation von Videomaterial, abgesehen von trivialen Operationen auf Bildebene, nur im Rahmen von Filmproduktionen möglich. Das ist inzwischen anders – synthetische Medien, auch als Deepfakes bekannt, sind in aller Munde. So stellen audiovisuelle Manipulationen Redaktionen vor eine zunehmend größere Herausforderung und schaffen es mitunter bereits als vermeintlich authentischer Inhalt in die Berichterstattung. Es stellt sich die Frage: Inwiefern ist und bleibt es möglich, die Authentizität audiovisuellen Materials in Redaktionen sicherzustellen?
Auf der Grundlage von sieben geführten Experteninterviews mit Akteur:innen aus Wissenschaft und Praxis liefert die Arbeit zusätzlich zu einer aktuellen Beschreibung des technischen Sachstandes in Bezug auf Manipulations- und Verifikationsmöglichkeiten eine Beschreibung und Bewertung der existierenden Probleme und potenzieller Lösungen für Redaktionen, sowie eine Einschätzung der zukünftigen Entwicklung relevanter Technologien und den damit verbundenen Auswirkungen. Im Ergebnis zeigt sich, dass technische Hilfsmittel für Verifikationsprozesse in Redaktionen gebraucht werden, es aber kaum möglich ist, allein auf technologischer Ebene die Authentizität audiovisuellen Materials sicherzustellen. Damit einhergehend seien zurzeit nicht fehlende technische Hilfsmittel die größte Herausforderung für Redaktionen bei der Verifikation, sondern vielmehr der Mangel an Zeit.
Interviewt wurden: Dr. Dominique Dresen – Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Dr. Jutta Jahnel – Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Dr. Christian Riess – FAU Erlangen-Nürnberg, Andrea Sauerbier – SPIEGEL, Jochen Spangenberg – u. a. DW Innovation, Johanna Wild – Bellingcat und Dr. Sascha Zmudzinski – Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT).
Durch den digitalen Wandel der letzten Jahrzehnte haben sich Fotos im Journalismus zum Must-have entwickelt, gerade online. Doch nicht immer sind Fotos verfügbar, die das Thema eines Artikels dokumentieren können. In dem Fall wird häufig auf Symbolfotos zurückgegriffen. Es finden Fotos Verwendung, die meist auf Vorrat produziert, durch Stockdatenbanken selektiert und präsentiert werden, um schließlich Gesicht eines Produktes oder Artikels zu sein, ohne in ihrer Entstehung mit der Verwendung in Zusammenhang zu stehen.
Welche Wirkung hat die Verwendung von Symbolfotos im Technik- und Wissenschaftsjournalismus auf Rezipienten in Deutschland? Anhand einer explorativen Befragung von 82 Personen mit dem Ziel durch eine vorwiegend quantitative Analyse einen Überblick über Einstellung und Umgang der Stichprobe mit Symbolfotos zu gewinnen, ermöglicht die Arbeit erste Thesen zur Sicht der Rezipienten auf die Verwendung von Symbolfotos – jedoch keine repräsentativen Ergebnisse.
Wenn von Nachrichtenauswahl und Thematisierungsfunktion der Medien die Rede ist, fällt schnell das Fachwort Agenda-Setting. Der gegenteilige Begriff, das Agenda-Cutting, ist dagegen viel seltener Gegenstand von wissenschaftlichen oder gesellschaftlichen Diskussionen. Dabei ist das Agenda-Cutting eine weitflächig geübte Praxis in Medien, Politik und Gesellschaft, bei der Themen bewusst oder unbewusst aus den gesellschaftlichen Diskursen entfernt oder herausgehalten werden. Die Initiative Nachrichtenaufklärung beschäftigt sich schon lange intensiv mit der Frage der Vernachlässigung von Themen und Nachrichten. Mit diesem Sammelband wird erstmals das Thema wissenschaftlich tiefgehend von verschiedenen Seiten aus betrachtet.
Nur die halbe Wahrheit?
(2023)
Medien – Aufklärung – Kritik
(2023)
Die Schriftenreihe Medien – Aufklärung – Kritik setzt sich zum Ziel, eine theoretische Reflexion über die Bedingungen von Nachrichtenaufklärung in demokratischen Gesellschaften anzustoßen. Nachrichtenaufklärung wird dabei eingebunden in die kommunikationswissenschaftlichen Debatten um Medialisierung, transnationale Kommunikation, Nachrichtenselektion/Nachrichtenwerttheorie und Öffentlichkeitstheorie.
Forget it!
(2023)
Der Journalist und Hochschuldozent Peter Welchering hat in der Reihe »Essentials« bei Springer VS einen Band zur digitalen Recherche veröffentlicht. Die Essentials dienen der kurzen Überblicksinformation, haben oft praktische oder pragmatische Themen zum Inhalt und haben den begrenzten Umfang einer Broschüre, der den konzentrierten Zugriff möglich machen soll. Gleichzeitig soll, so besagt es die verlagseigene Beschreibung, der »State-of-the-Art« in der gegenwärtigen Fachdiskussion widergespiegelt werden. Das ist ein hoher Anspruch, zumal wenn ein so umfassendes Thema wie die Digitale Recherche auf gerade mal 37 Seiten dargestellt werden soll. Diesen Anspruch gilt es zu überprüfen.
Discarded news
(2022)
When important news fail to reach their recipients, namely, the politically interested, socially open-minded public, we sometimes refer to this process as agenda cutting. This article presents the key theoretical positions on this under-researched phenomenon, presenting important study results as well as our own empirical findings on internal editorial decision-making processes whereby topics are removed from the agenda. Last, we will critically examine the role of the audience as an actor in agenda cutting, which could be described as »news ignorance«.[1]
The top story showcased by Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V. in 2022 was the creeping abolition of free textbooks in German schools. In a public radio broadcast, the head of TV news magazine Tagesthemen and deputy editor-in-chief of ARD-Aktuell, Helge Fuhst, conceded that he considered this topic highly relevant, yet it had indeed not been covered in his TV news program. »Leaving out topics is, in fact, the most difficult challenge,« Fuhst said. »Having to drop topics hurts every day. There are only a few days a year when we have absolutely no idea what to put on the air.« (WDR 2022)
The process of news selection is editorial routine, which includes omitting, discarding, or abandoning topics. When this negative process is intentional, it can also be referred to as agenda cutting. This term from the field of communications science describes a distinct form of editorial routine that has been little studied to date and whose mechanisms, with their considerable influence on the formation of public opinion, are in urgent need of media research scrutiny.
Ausrangierte Nachrichten
(2022)
Wichtige Nachrichten finden nicht ihre Bestimmung, nämlich das politisch interessierte und gesellschaftlich aufgeschlossene Publikum. Man kann diesen Vorgang als Agenda Cutting bezeichnen. Der Beitrag stellt die wichtigsten theoretischen Positionen zu diesem bislang noch wenig erforschten Phänomen dar, präsentiert wichtige Studienergebnisse und auch eigene empirische Ergebnisse zu innerredaktionellen Entscheidungsfindungsprozessen, bei denen Themen von der Agenda gestrichen werden. Zuletzt wird auch die Rolle des Publikums als Akteur beim Vorgang des Agenda Cuttings kritisch beleuchtet, die man als »news ignorance« beschreiben könnte.[1]
Die schleichende Abschaffung der Lernmittelfreiheit in den deutschen Bundesländern steht im Jahr 2022 auf Platz 1 der Top Ten der ›Vergessenen Nachrichten‹, die die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V. jedes Jahr in die Öffentlichkeit lanciert. Der Chef des Fernsehnachrichtenmagazins Tagesthemen und stellvertretender Chefredakteur von ARD-Aktuell, Helge Fuhst, konzedierte in der Mediensendung eines öffentlich-rechtlichen Radiosenders, dass er dieses Thema für hochrelevant halte und es tatsächlich in seiner TV-Nachrichtensendung nicht behandelt worden sei. »Was das Schwierigste ist, ist tatsächlich Themen wegzulassen«, so Fuhst. »Es schmerzt uns jeden Tag, wenn wir Themen weglassen müssen. Es gibt wenige Tage im Laufe des Jahres, wo wir absolut keine Idee haben, was wir in die Sendung nehmen sollen« (WDR 2022).
Der Vorgang der Nachrichtenselektion ist redaktionelle Routine, und zu dieser Routine zählt auch, Themen wegzulassen, auszusortieren, fortzuschmeißen. Wenn dieser negative Prozess intentional erfolgt, kann man auch von Agenda Cutting sprechen. Dieser kommunikationswissenschaftliche Begriff beschreibt eine eigene Form redaktioneller Routine, die bislang nur wenig untersucht worden ist und deren Mechanismen mit ihrem erheblichen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung dringend unter das Seziermesser der Medienforschung gehören.
Qualität der Qualitätsprüfung: Testberichte im klassischen und modernen Videospieljournalismus
(2022)
Die Hochzeit des gedruckten Videospieljournalismus um die Jahrtausendwende ist vorüber. Seit über 15 Jahren sind die verkauften Auflagen der klassischen Videospielzeitschriften wie Gamestar oder PC Games rückläufig. Andere Magazine wurden zwischenzeitlich aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt, darunter PC Action oder auch der einstige Marktführer Computer Bild Spiele. Trotzdem entwickelte sich eine journalistische Gegenbewegung, die Kieron Gillen im Jahr 2004 in seinem Manifest "The New Games Journalism" begründete. Es entstanden in Deutschland Videospielzeitschriften wie GAIN oder WASD, deren Berichterstattung Videospiele weniger als Produkt, sondern zunehmend als künstlerisches Objekt wahrnehmen und sie in einen gesellschaftlichen und kulturellen Kontext einordnen.
Ungeachtet dessen erfolgt in den Redaktionen eine technische und inhaltliche Sichtung der Videospiele, die dem Publikum als Testbericht präsentiert wird. Da es sich dabei aus historischer Perspektive um den Kerninhalt von Videospielzeitschriften handelt, soll dieser als Analysegegenstand dieser Arbeit dienen und ein Indiz für die Qualität der Magazine als Ganzes sein. Mit Blick auf die unterschiedlichen Entwicklungen im Videospieljournalismus soll folgende Frage beantwortet werden: Verfügen moderne Videospielzeitschriften über eine höhere Qualität als klassische Magazine? Dazu erfolgt eine qualitative Inhaltsanalyse der Testberichte und ein Vergleich mit etablierten Qualitätsmerkmalen aus dem allgemeinen Journalismus, ebenso wie dem Fach-, Nutzwert- und Videospieljournalismus.
Nur maximal ein Fünftel aller Menschen in Deutschland, die Maschinen entwickeln, technische Innovationen vorantreiben, optimieren oder reparieren, sind weiblich. Der Anteil von Frauen in technischen Berufen liegt derzeit bei etwa 20 Prozent (1). Vergleichbar niedrig ist auch die Zahl der Journalistinnen, die sich technischen Themen verschrieben haben. Technik und auch der Technikjournalismus sind hierzulande immer noch Männerdomänen.
E-Sport im Fernsehen - Eine Analyse der Chancen eines neuen Themenfelds bei deutschen Fernsehsendern
(2022)
In den letzten Jahren hat die mediale Präsenz des E-Sports in Deutschland zugenommen, was dazu führte, dass auch die Allgemeinheit sich mit dem Thema auseinandersetzt. Dadurch sind Fernsehunternehmen auf die ursprüngliche Nischensportart, welche im Internet beheimatet und dort stark verwurzelt ist, aufmerksam geworden und bauen ihr Engagement in dem Bereich aus, um an dem wachsenden Erfolg teilzuhaben, der dem E-Sport prognostiziert wird. Doch eine erfolgreiche und geeignete Thematisierung des Trendthemas scheint aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen nicht so einfach zu sein, wie es bei anderen klassischen Sportarten der Fall ist. Daraus ergibt sich die Frage: Welche Chancen hat die Thematisierung des E-Sports bei deutschen Fernsehsendern, wenn man die besonderen Gegebenheiten zusammen betrachtet? Die TV-Sender haben hierbei die Aufgabe, ein Publikum zu gewinnen, welches eigentlich gewohnt ist, dieses Thema im Internet zu konsumieren – dabei verliert das Fernsehen seit dem digitalen Zeitalter sowieso schon immer mehr Zuschauende an ebendieses. Neben den Hindernissen, die überwunden werden müssen, bietet der E-Sport den Fernsehunternehmen aber auch Mehrwerte – beides wird in dieser Arbeit ergründet.
Diese explorative Forschungsarbeit bietet einen Ansatz für die weitere Erforschung des E-Sports in den deutschen Medien – vor allem, da existierende Arbeiten sich hauptsächlich auf Live-Streaming-Portale oder die Darstellung des E-Sports in den klassischen Medien beziehen und ein Bezug zu den Intentionen und Gedanken der Fernsehunternehmen nicht vorhanden ist. Um diese Lücke zu schließen, wurden sieben Handelnde bei deutschen TV-Sendern oder Senderfamilien interviewt, die den E-Sport schon in unterschiedlicher Intensivität behandelt oder Überlegungen dazu durchgeführt haben. Den Abschluss dieser Arbeit - und gleichzeitige Anknüpfungspunkte für eine weiterführende Forschung zu dem Thema - bilden die acht Hypothesen, die einen Aufschluss darüber geben, welche Faktoren einen Einfluss auf die Chancen einer Thematisierung haben und die durch die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse erstellt wurden. Der Forschungsgegenstand wurde dabei unter einer Vielzahl besonderer Aspekte und deren Wechselwirkungen betrachtet, wie z. B. den unterschiedlichen Senderformen, den Umständen innerhalb der E-Sport-Branche oder den vorhandenen Unternehmensstrukturen.
The media is considered to be the fourth pillar in a democratic country. It acts as an effective control mechanism to check the other branches of the government. But this is only consequential when the media functions in an independent and transparent fashion with trained and neutral professionals who are aware of the accountability and consequences of their work. All these factors together would further the country as a democratic institution. Traditionally, it was legacy media responsible for a one-to-many communication process. Their goal was to provide information to the citizens. But this changed with development in technology and the use of social media in daily life. The internet brought with it new media formats which are easily accessible but also unstructured. These lowered barriers of entry in the media enabled citizens to become active participants in the communication process. As a result, these citizens developed a different relationship with the already existing media wherein they were not only the receivers to information but also co-producers. Real-time information allows users to communicate with each other and in turn widely generate public opinion on internet platforms. A many-to-many communication style emerged. While on the one hand, this type of discourse could be an opportunity for citizens to exercise their fundamental freedom of speech and expression, it is on the other hand, proving to have a detrimental effect in two parts: Lack of neutrality, polarized views and pre-existing misconceptions on the part of citizens as well as algorithms and formation of echo-chambers on the part of technology. Some questions arise in this scenario about the capability of citizen journalists, the duties they should adhere to along with the enjoyment of their rights and freedoms, the risks involved in an unchecked method of communication and the effect of citizen journalism in the democratic process.
Small Critics
(2021)
Feuilletonistisches Geschehen findet nicht mehr ausschließlich in den Kultur-Ressorts der überregional erscheinenden Zeitungen, im TV oder im Rundfunk statt. Eine kaum zu überblickende Anzahl von Akteur*innen, (Semi-)Professionellen und Amateur*innen diskutieren etwa – über die verschiedenen Social Media-Plattformen hinweg – die Verleihung des Literaturnobelpreises an Peter Handke, rezensieren Neuerscheinungen und kritisieren die Lesungen der Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt zeitsynchron auf Twitter. Die klassischen Feuilleton-Debatten werden also mittlerweile über die Grenzen der Zeitungsressorts und Rundfunkformate hinweg in die Feeds von Social Media getragen, so dass diejenigen, die einen entsprechenden Diskurs verfolgen wollen, transmedial lesen, hören und zuschauen müssen. Feuilletonistische Kommunikation entwirft sich mithin, so die These des Bandes, als dynamische, sich fortwährend aktualisierende und transmedial angelegte Textur, die die klassische Printzeitung und die etablierten Rundfunk-Angebote genauso miteinbezieht wie die verschiedenartigen Beiträge, die zu einzelnen Themen von mehr oder weniger professionellen Akteur:innen vor allem digital eingespeist werden. Den dabei entstehenden Beiträgen, die sich zu je eigenen Medienkonzeptionen verweben, ist dabei gemeinsam, dass sie schnell konsumierbar, volatil und transitorisch sind, dass sie in großer Anzahl und mit hoher Frequenz produziert werden und auf unterschiedliche Art und Weise an der Herstellung von Gegenwart beteiligt sind – sie sind Small Critics. (Verlagsangaben)
John V. Pavlik: Journalism in the Age of Virtual Reality: How Experiential Media are Transforming News
New York: Columbia UP 2019, 284 S., ISBN 9780231184496, GBP 25,-
Karen Fowler-Watt, Stephen Jukes (Hg.): New Journalisms: Rethinking Practice, Theory and Pedagogy
London, New York: Routledge 2020, 198 S., ISBN 9781138596757, GBP 34,99
Was tun gegen Infektionsjournalismus? Die mediale Allgegenwart des Virus und die vergessenen Themen
(2021)
Hektor Haarkötter und Filiz Kalmuk, zwei Kommunikationswissenschaftler*innen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, haben die Medienseiten der überregionalen Printausgaben der SZ, FAZ und taz sowie der Regionalzeitungen WAZ, Tagesspiegel und Kölner Stadt-Anzeiger analysiert. Insgesamt wurden über 2000 Medienartikel untersucht. In Interviews mit verantwortlichen Medienredakteur*innen wichtiger Printorgane wurden Objektivität, Ausgewogenheit und Themenvielfalt der aktuellen Medienberichterstattung diskutiert.
Der Medienjournalismus deutscher Tageszeitungen zeichnet sich durch eine überwiegend sachliche Berichterstattung aus. Festgestellt wurde ein ausgeglichener Mix von ,harten‘ medienpolitischen Themen einerseits und ,weichen‘ Unterhaltungsthemen andererseits. Politische Parteien werden im Medienjournalismus nicht verzerrt dargestellt; über die „Systemkonkurrenz“ der öffentlich-rechtlichen Medien berichten die privatwirtschaftlich organisierten Zeitungen fair und ausgewogen.
Die Studie über „Medienjournalismus in Deutschland“ identifiziert aber auch Schwachstellen. Die dringend gebotene Reflexion über die gesellschaftlichen Folgen der Medienumwälzungen kommt zu kurz. Veränderungen durch die Digitalisierung und die Europäisierung der Medien-Landschaft spielen eine untergeordnete Rolle, für Belange des Hörfunks zeigt er zu wenig Interesse.
Im letzten Vortrag vor seinem plötzlichen Tod im Jahr 2018 gelang es Eric McLuhan, Sohn Marshall McLuhans, auf eindrückliche Weise sowohl die Positionen als auch Perspektiven einer bereits mehrere Jahrzehnte umfassenden interdisziplinären und internationalen Media Ecology miteinander zu verknüpfen. Dieses Forschungsfeld thematisiert Medien nicht primär in einer eher traditionellen beziehungsweise konservativen Funktion als Vermittler von Informationen, sondern fokussiert bewusst die materielle und technologische Anwesenheit und Form von Medien innerhalb einer Kultur und betrachtet deren Einfluss auf Psyche und Verhalten von Individuen innerhalb mediatisierter Gesellschaften.
Der Band möchte einen Raum schaffen für die Fortschreibung des McLuhan’schen Denkens im Kontext einer (post-)modernen Media Ecology. Inhaltlich flankiert wird Eric McLuhans hier erstmals im deutschsprachigen Diskurs publizierter Vortrag durch Beiträge von Oliver Ruf und Tobias Held sowie durch ein von Lars C. Grabbe geführtes Interview mit Eric McLuhans Sohn Andrew McLuhan. (Verlagsangaben)
Medien der Avantgarde
(2020)
Technik wird in unserer Gesellschaft noch immer mit Männlichkeit assoziiert. Das Bild eines Mannes, der mit einer schweren Bohrmaschine arbeitet, erscheint uns vertrauter als das einer Frau, die dieselbe Tätigkeit ausführt. Derartige Repräsentationen von Technik und Geschlecht werden auch von den Medien verbreitet und könnten so bereits Mädchen und jungen Frauen den Zugang zu Technik erschweren. Digitalisierte Medienwelten bieten allerdings die Möglichkeit, neue Technik-Bilder zu entwerfen und dominante Vorstellungen dadurch zu verschieben. Hier könnten Öffentlichkeiten für Mädchen und Frauen entstehen, die eine Selbstverständigung über technische Interessen und damit einhergehend eine Erfahrung von Kompetenz vermitteln könnten. Anhand von fünf Gruppendiskussionen mit 12- bis 15-jährigen Gymnasiastinnen wurden deren Technikverständnis, deren Nutzung digitaler Medien zu Technikthemen, vor allem aber auch deren Ideen zu einer für sie attraktiven Vermittlung von Technikthemen erfragt. Dabei wurden insbesondere die Vorteile einer symmetrischen Kommunikation im Netz deutlich.
Meine Zeitung geht online
(2019)
Virtueller Journalismus
(2020)
Virtueller Journalismus
(2019)
ICT has traditionally been a hostile territory for women. In information societies, this implies a drastic reduction in opportunities and autonomy for women. In emergent economies, the situation is even worse due to women’s subordinate status in society and little research regarding the intersection between gender and the digital divide. Such is the case in Latin America. In light of this, the purpose of this essay is to introduce a first comprehensive review of the few studies made in Latin America, against the background of the history of women’s digital exclusion. Based on a review of literature, we identify the main causes for women’s digital exclusion in the region and talk about the prospects for development of gender policies in the BRICS countries (Brazil, Russia, India, China and South Africa). We conclude that what this group of countries may achieve in regard to gender equality, will mark the future of the world. The aim of this essay is to make a call for the creation of inter - national research networks and propose the BRICS as host for these efforts, as they combine characteristics that will make them leaders of change in vast regions.