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Die Welt war es in den letzten drei Jahrzehnten gewöhnt, dass größere ökonomische Krisen von den Entwicklungsländern ausgehen. Dies traf zu im Falle Mexikos (1995), Thailands (1997) als Auslöser der sich ausbreitenden Asienkrise) sowie der tiefen ökonomischen Verwerfungen in Argentinien (2001). Umso größer war die mentale Schockwelle, als die jüngste – und vor allem erstmals seit achtzig Jahren globale – Wirtschaftskrise von den USA ausging.
Der Artikel beschäftigt sich mit der Analyse des Wassersektors in Sub-Sahara Afrika. Der Schwerpunkt der Arbeit bildet eine länderübergreifende und -vergleichende Analyse der Tarifstruktur, der Subventionspraxis und der Kostendeckungsbeiträge der Wasserversorgungsbetriebe in dieser Region. Die Kosten wie auch die Tarife sind im globalen Vergleich außerordentlich hoch und genügen nur unzureichend ökonomischen und sozialen Leistungsindikatoren. Der afrikanische Kontinent weist einerseits extreme Schwankungen der Wasserverfügbarkeit verbunden mit unzureichenden Wasserspeicher-Kapazitäten, Infrastrukturnetzen und Wasseranschlüssen sowie eine sehr dünne Besiedlungsdichte auf, so dass die durchschnittlichen Kosten der Wasserversorgung sehr hoch sind. Andererseits sind hohe technische und ökonomische Ineffizienzen, einhergehend mit einer nicht zielgenauen Subventionspraxis der Wasserversorgungsbetriebe zu verzeichnen. Zusätzliche Infrastrukturinvestitionen sowie ein effizientes integriertes Wasser-Ressourcen-Management sind notwendig, um hier Abhilfe zu schaffen und eine nachhaltige Wasserversorgung zu gewährleisten.
Internationale Zusammenarbeit ist schwieriger und unübersichtlicher geworden. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die Themenpalette verschoben, die die internationale Politik herausfordert. Das Verhältnis zwischen Industrie- und Entwicklungsländern hat sich dramatisch verändert.