Glücksspielforschung
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Sicherung des Jugend- und Spielerschutzes innerhalb des gewerblichen Geldspiels in Deutschland – 2.1
(2019)
Ein zentrales, gleichrangiges Ziel des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) ist "den Jugend- und den Spielerschutz zu gewährleisten" (§ 1 Satz 1 Nr. 3 GlüStV). Seit 2014 werden Spielangebote des gewerblichen Geldspiels in Spielhallen und Gaststätten in Deutschland von staatlich akkreditierten Gesellschaften des Technischen Überwachungsvereins (TÜV) hinsichtlich der Einhaltung rechtlicher Pflichten und wissenschaftlicher Gebote zur Gewährleistung des Jugend- und Spielerschutzes individuell geprüft und bei Erfolg sichtbar zertifiziert. Eine solche Zertifizierung kann dazu beitragen, den Jugend- und den Spielerschutz gemäß § 1 Satz 1 Nr. 3 GlüStV und dessen Vollzug in hohem Maße zu gewährleisten.
Sicherung des Jugend- und Spielerschutzes innerhalb des gewerblichen Geldspiels in Deutschland - 2.0
(2017)
Eine wissenschaftliche Analyse zur Zertifizierung des gewerblichen Geldspiels in Deutschland. Die Basis bildet die international und interdisziplinär validierte wissenschaftliche Expertise "Safeguarding the Protection of Minors and Players with Respect to Commercial Gambling in Germany - 2.0". Ziel ist die Qualitätssicherung für einen verantwortlichen Umgang mit Glücks- und Gewinnspielangeboten (Responsible Gaming). Dazu wird ein Prüfkatalog für das gewerbliche Geldspiel in Spielhallen und in Gaststätten vorgestellt und durch Musterformulare unterstützt. Dieses Zertifizierungsverfahren kann auch im internationalen Kontext Impulse geben und gegebenenfalls einen Standard setzen, auch zur Regulierung nicht-regulierter Glücks- und Gewinnspielangebote.
A central objective of the German gambling law is to ensure the protection of minors and players (§ 1 Sentence 1 No. 3 GlüStV 2012). Since the year 2014 gambling facilities for commercial games of chance in gambling halls and restaurants have been certified by the German Safety Standards Authority [Technischer Überwachungsverein – TÜV]. Certification by government-accredited testing organizations based on internationally validated, interdisciplinary scientific expertise "Safeguarding the Protection of Minors and Players with Respect to Commercial Gambling in Germany – 2.0" is a quality assurance instrument from a regulatory perspective. It is in the interests of, in particular, excellent quality providers to ensure that they are also perceived as providing this level of quality. Certification leads to market separation. In so doing, the advantages of end-to-end certification should be greater than any disadvantages. Analysing the international environment shows that certifi cation initiatives are necessary and have been put in place in other sectors of the gambling industry.
The primary aim is quality assurance for a responsible handling of commercial games of chance offerings (responsible gambling). The presented testing catalogue for commercial gambling can also provide an impetus in the international context and, as appropriate, a set standard.
Die für den deutschen Glücks- und Gewinnspielmarkt derzeit geltenden rechtlichen und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen führen dazu, dass sich der nicht-regulierte Markt deutlich zu Lasten des regulierten Marktes ausweitet, was negative volkswirtschaftliche und soziale Effekte zur Folge hat. Ziel der Politik sollte es sein, einen möglichst großen Teil des bis dato nicht-regulierten Marktes (Grau- und Schwarzmarkt) in einen geregelten Rahmen zu überführen.
Das gewerbliche Geldspiel steht bereits seit längerer Zeit in der öffentlichen Kritik. Dabei wird zum Teil ein grundsätzliches Verbot, zumindest jedoch eine qualitative Beschneidung und quantitative Zurückdrängung des Spielangebots, das bereits derzeit relativ hoch reguliert ist, gefordert. Die Sechste und Siebte Verordnung zur Änderung der Spielverordnung haben eine Reihe von Verschärfungen gebracht, u.a. die Beschränkung der Anzahl zulässiger Spielgeräte in Gaststätten von derzeit bis zu drei auf zwei Geräte.
Die vorliegende wirtschaftswissenschaftliche Studie, die vom Forschungsinstitut für Glücksspiel und Wetten am BusinessCampus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im Auftrag der Deutschen Automatenindustrie erstellt wurde, setzt sich kritisch-methodisch mit den bestehenden Annahmen über die sozialen Folgekosten von Spielsucht in Bezug auf gewerbliche Spielautomaten in Gastbetrieben und Spielhallen auseinander. Sie kommt hierbei zu neuen, fundierten Bewertungen, insbesondere im Vergleich mit Risiken bei Spielbanken und Lotterien. In einer Kosten-Nutzen-Bilanz überwiegen die Nutzenaspekte des gewerblichen Geld-Gewinnspiels die Kosten um ein Mehrfaches.