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Der Öffentliche Gesundheitsdienst und seine Stellung im deutschen Gesundheitswesen – Eine organisationssoziologische Analyse

  • Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) übernimmt eine wichtige Funktion in Sachen Bevölkerungsgesundheit und wird häufig, neben ambulanter und stationärer Versorgung, als ‚dritte Säule‘ im deutschen Gesundheitswesen beschrieben. Diese sprachlich gleichwertige Positionierung spiegelt sich allerdings in der Realität nicht wider, im Vergleich ist seine Stellung eher schwach. In der Frage, welche Ursachen hierfür vorliegen, könnte eine Hypothese lauten, dass ein diffuses Aufgabenprofil einen negativen Einfluss auf seine Stellung ausübt. Um diesen möglichen Einfluss näher zu untersuchen, lautet die Forschungsfrage: „Wie lässt sich die Stellung des ÖGD innerhalb des deutschen Gesundheitswesens anhand seines Aufgabenprofils aus kontingenztheoretischer Perspektive erklären?“. Zu deren Beantwortung wird zunächst die Ausgestaltung der aktuellen Aufgabenprofile erhoben und verglichen. Anschließend untersucht die Arbeit mit Hilfe der organisationssoziologischen Kontingenztheorie, welche situativen Einflussfaktoren sich möglicherweise auf Aufgabenprofil und damit auch die Stellung des ÖGD ausgewirkt haben. Im Ergebnis zeigt sich, dass Veränderungen in den Aufgaben teilweise recht deutlich in Verbindung gebracht werden können mit Veränderungen der Organisationssituation, auch lässt sich ein Zusammenhang zwischen Aufgabenprofil und Stellung vermuten. Soll dem ÖGD in Zukunft wieder eine stärkere Bedeutung zukommen, so ist es neben einer gewissen Vereinheitlichung der Aufgabenprofile von großer Bedeutung, ihm wieder exklusive Aufgaben zuzusprechen. Diese könnten insbesondere in den Bereichen Planung, Koordination und Steuerung, Datengewinnung und aufbereitung oder darin liegen, sich wieder verstärkt auf Bevölkerungsgruppen zu fokussieren, welche nicht durch andere Bereiche abgedeckt werden. Hierfür müssen die nötigen Ressourcen zur Verfügung stehen: Neben den bereits beschlossenen Unterstützungsleistungen gilt es insbesondere in Bezug auf die personelle Ausstattung, den ÖGD langfristig attraktiv zu gestalten. Dazu kann eine aufgewertete Stellung sowie eine verbesserte Situation in den einzelnen Behörden einen großen Teil beitragen.
  • The Public Health Service plays an important role in matters of population health and is often described as the 'third pillar' in the German health system alongside outpatient and inpatient care. However, this linguistically equivalent positioning is not reflected in reality; in comparison, its position is rather weak. One hypothesis for the cause of this could be that a diffuse task profile exerts a negative influence on its position. To examine this possible influence more closely, the research question is: "How can the position of the Public Health Service within the German health system be explained on the basis of its task profile from a contingency-theoretical perspective?". To answer this question, the current task profile is first surveyed and compared. Then, with the help of Contingency Theory of Organizational Sociology, the study examines which situational factors may have had an impact on the task profile and thus also on the position of the Public Health Service. The results show that changes in the tasks can in some cases be quite clearly linked to changes in the organisational situation, and a connection between task profile and position can also be assumed. To regain a stronger position in the future, it is of great importance that the Public Health Service’s tasks are standardised and exclusive to a certain extent. These could be in the areas of planning, coordination and control, data collection and processing, or in focusing more on population groups that are not covered by other health service providers. For this, the necessary resources must be available: In addition to the support measures that have already been decided, it is important to make the public health service attractive in the long term, especially regarding personnel resources. An upgraded position and an improved situation within the individual local authorities can play a major role in achieving this.

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Metadaten
Document Type:Working Paper
Language:German
Author:Jessica Klein
Number of pages:67
ISBN:978-3-96043-097-1
ISSN:2747-8068
URN:urn:nbn:de:hbz:1044-opus-60314
DOI:https://doi.org/10.18418/978-3-96043-097-1
Supervisor:Remi Maier-Rigaud, Iva Figenwald
Publishing Institution:Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Date of first publication:2021/12/10
Note:
Diese Arbeit wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit am Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg verfasst. Die Betreuung erfolgte durch Prof. Dr. Remi Maier-Rigaud und Iva Figenwald.
Series (Volume):Social Policy in Demand: A Working Paper Series (2021/03)
Keyword:Aufgabenkritik; Gesundheitsamt; Organisationssoziologie; Standortbestimmung; Öffentliche Gesundheit
Local health authority; Organizational Sociology; Positioning; Public Health; Task review
GND Keyword:Gesundheitswesen; Deutschland
Departments, institutes and facilities:Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung
Dewey Decimal Classification (DDC):3 Sozialwissenschaften / 36 Soziale Probleme, Sozialdienste / 360 Soziale Probleme und Sozialdienste; Verbände
Theses, student research papers:Hochschule Bonn-Rhein-Sieg / Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung
Series:Social Policy in Demand: A Working Paper Series
Entry in this database:2021/12/10
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